Tradition und Fortschritt verbinden |
„Methodenstreit“ und Politikwissenschaft
Der methodologische Glaubenskrieg
am Beginn des 21. Jahrhunderts zwischen
szientistischem Establishment und phronetischen Perestroikans
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Schaubilder:
„Methodenstreit“ und Politikwissenschaft
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1. Schaubild: Die zehn methodologischen Ebenen wissenschaftlicher Diskurse
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1.1
Philosophische oder
wissenschaftstheoretische
GrundlagenAufgaben und Grenzen, axiologische,
epistemische, methodologische und ontologische Voraussetzungen, Bedingungen
oder Kriterien sowie Ideale und Eigenschaften wissenschaftlicher Forschung |
1.1.1 Wissenschafts- theoretische
oder
philosophische Ebene (1) |
A. Aufgaben und Ziele wissenschaftlicher Forschung
B. Grenzen wissenschaftlicher Forschung
C. Axiologische, epistemische, methodologische und ontologische
Voraussetzungen
(politik)wissenschaftlicher Forschung |
1.1.2 Wissensebene (2):
Allgemeine Bedingungen oder allgemeine (Kern)Kriterien des
Wissens |
Allgemeine
Rationalitätspostulate:
A. Intersubjektivität
B. Objektivität
C. Reliabilität
D. Validität |
1.1.3 Ebene der
Ideale und Eigenschaften (3) wissenschaftlicher Forschung |
Ideale
|
Eigenschaften |
A. Wahrheit
B. Richtigkeit (Ethik)
C. Gerechtigkeit (Politik)
D. Klugheit (Pragmatik)
E. Effektivität (Technik) |
A. wahr/falsch
B. richtig/falsch
C. gerecht/ungerecht
D. klug/unklug
E. effektiv/uneffektiv |
1.2
Wissenschaftliche Werkzeuge |
1.2.1
Begriffsebene (5) |
Wissenschaftliche Begriffe. |
1.2.2
Satzebene (5) |
Wissenschaftliche Sätze
(Aussagen, Normen oder Regeln). |
1.2.3
Theorieebene (6) |
Wissenschaftliche Theorien. |
1.2.4
Logikebene (7) |
Formale Schlüsse
und Schlussregeln bezogen auf wissenschaftliche Begriffe und
wissenschaftliche Sätze. |
1.2.5
Argumentationsebene (8)
|
Argumentationsweisen wissenschaftlicher Theorien bzw. logische Struktur
wissenschaftlicher Argumente. |
1.2.6
Methodenebene (9) |
Wissenschaftliche Ermittlung von Sachverhalten.
|
1.2.7 Ebene
der
methodischen Ansätze (10) |
Wissenschaftliche Generierung von Theorien. |
2. Schaubild: Drei Traditionen und zehn Ebenen politikwissenschaftlicher Methodologie |
Wissenschafts- methodologien sowie Wissenschaftstypen |
I. Beschreibende Tradition:
empirisch-deskriptive Methodologie (Wissenschaften) |
II. Explanativ-prognostische Tradition:
empirisch-explanative und empirisch-prognostische Methodologie
(Wissenschaften) |
III. Praktische Tradition: praktische (normative, pragmatische und
technische) Methodologie (Wissenschaften) |
1. Philosophische oder wissenschaftstheoretische Ebene |
Beschreibungen: Weltbeschreibung von (sichtbaren)
Phänomenen, Interpretation von Symbolen (Text,
Bild, Audio und Video), vor allem mittels Sprache |
Erklärungen und Prognosen:
Welterklärung von unsichtbaren Kausalitäten vor allem mittels Logik und Mathematik |
Wertungen: Weltveränderung, praktische (normative, pragmatische und
technische) Normierungen und Regulierungen, mittels Logik, Mathematik und Sprache
|
2. Wissensebene |
empirisch-deskriptives Wissen |
empirisch-explanatives und empirisch-prognostisches Wissen |
praktisches (normatives, pragmatisches und technisches) Wissen |
3. Ebene der Ideale und Eigenschaften |
Ideal der Wahrheit:
Prädikate: wahr oder falsch |
Ideal der Richtigkeit (Ethik): richtig/falsch
Ideal der Gerechtigkeit (Politik): gerecht/ungerecht
Ideal der Klugheit: klug/unklug
Ideal der Effektivität: effektiv/uneffektiv |
4. Begriffsebene |
qualitative, interpretative oder klassifikatorische Begriffe |
quantitative, mathematische oder metrische Begriffe |
praktische (normative, pragmatische und technische) Begriffe |
5. Satzebene |
deskriptive Aussagen |
explanative und
prognostische Aussagen |
Normen sowie pragmatische und technische Regeln |
6. Theorieebene |
empirische Theorien bestehen aus quantitativen und qualitativen Aussagensystemen, auch Aussagen über Normen und Regelungen. |
praktische Theorien bestehen aus Regulierungen,
d.h. Systemen von Aussagen und Regelungen. |
7. Logikebene Formale Schlüsse
bezogen auf
Begriffe oder Sätze |
Wahrheitsdefinite bzw. -fähige Logik:
Aussagenlogik: Es ist der Fall, dass [...]
Prädikatenlogik: F "ist ein Mensch".
Modallogiken:
Alethische Modallogik:
Es ist notwendig/unmöglich/möglich/kontingent, dass [...]
Epistemische (doxastische) Logik:
Es wird geglaubt/unmöglich gehalten/denkbar, dass [...]
Zeitlogik:
Es wird immer/war immer/wird einmal/war einmal der Fall
(sein), dass [...]
Deontische Logik (Sein-Sollen):
Es ist geboten/verboten/erlaubt/indifferent, dass [...] |
Im Gegensatz zur klassischen Logik sind diese nicht wahrheitsdefinit
bzw. -fähig (Jørgensen-Dilemma).
Normenlogik (Tun-Sollen, nicht Sein-Sollen), Logik der Imperative, Interrogativlogik,
juristische Logik, Durchführungslogik.
Wirksamkeit und Richtigkeit,
Prima-facie-Eigenschaft von ethischen Normen und politischen Handlungsmaximen.
Normenkonflikte und Normenvermittlung |
8. Argumentationsebene
Argumentationsweisen
wissenschaftlicher
Theorien bzw. logische
Struktur
wissenschaftlicher
Argumentationen |
analytische, dialektische, empirische, evolutionäre und hermeneutische Argumentationsweisen |
praktische
(normatives, pragmatisches und technisches) Argumentationsweisen |
Erklären-Verstehen-Debatte komplementär gedacht |
praktische, substanzielle Argumentation,
praktischer Syllogismus und
pragmatischer Syllogismus |
Verstehen |
Erklären |
abduktive, induktive, substantielle, schlussregel- begründende, tentative,
formal nicht gültige, epagogische Argumentationsweisen:
Hegelsche Dialektik, hermeneutischer Zirkel. |
deduktive, analytische,
schlussregel-gebrauchende, schlüssige, formal gültige Argumentationsweisen:
deduktiv-nomologisches Modell (oder HO-Schema), evolutionäres Erklärungsmodell |
Aristotelische Topik |
9. Methodenebene
am Beispiel der
Politikwissenschaft.Generierung und
Evaluation von
Sachverhalten |
empirisch-deskriptive Methoden |
empirisch-explanative Methoden |
praktische
(normatives, pragmatisches und technisches) Methoden |
qualitative Methoden:
Inhaltsanalyse, Dokumentenanalyse, teilnehmende Beobachtung |
quantitative Methoden:
quantitative Datenerhebung: Korrelations- und Regressionsanalysen |
Argumentieren, Diskurs, Deliberation, Mediation, Synopse, kategorischer
Imperativ,
Evaluation, Implementationsplanung,
Technologiefolgenabschätzung (TA) |
Triangulation: Die Anwendung
quantitativer und qualitativer Methoden auf ein Phänomen. |
10. Ebene der
methodischen Ansätze
am Beispiel der
Politikwissenschaft.
Generierung und
Evaluation von
Theorien
|
Ansätze mit empirischen und praktischen Elementen |
sozialtechnologischer, synoptischer, praktisch-normativer,
kritisch-dialektischer, empirisch-normativer, argumentativer sowie pragmatischer
Ansatz, Rationalwahlansatz, Advocacy-Koalitionen-Ansatz, Governance-Ansätze,
akteurszentrierte Ansätze (Entscheidungsarenen, Netzwerke, Tausch- und
Verhandlungssysteme, Regimes) |
empirische Ansätze |
praktische Ansätze |
historischer, institutioneller sowie strukturalistischer Ansatz, Narratives,
Frames, Diskurse |
behavioristischer, funktionalistischer und quantitativer Ansatz
|
partizipativer Policy-Ansatz,
dezisionistischer, synoptischer,
normativer, pragmatischer und
technischer Ansatz |
3. Schaubild: Das liberal-szientistische Narrativ: axiologische,
epistemische, methodologische und ontologische Annahmen der platonisch-galileischen Tradition |
ontologische Voraussetzungen |
1. externe Realität sowohl gegeben als auch
konstruiert
2. kausaler Reduktionismus oder Kausalität als unsichtbare Relation, die
die Welt im Innersten zusammenhält
3. empirischer Reduktionismus
4. Äquivalenz zwischen Kausalität und Handeln
5. Umkehrung von Kausalitäten: Die Umwandlung von empirischen Aussagen
ergibt sozialtechnologische Regeln oder normative Aussagen. |
epistemische Ziele |
6. kausale Regularitäten und Generalisierungen
auf der Makroebene
7. aber auch kausale Prozesse oder Ursache- Wirkungs-Mechanismen auf der
Mikroebene
8. Rationalitätspostulate: Intersubjektivität, Objektivität, Reliabilität,
Validität
9. Ideal der Wahrheit, Kohärenztheorie oder Korrespondenztheorie der
Wahrheit
10. Wenn-dann-Tiefenstruktur und hypothetischer Charakter des Wissens,
Vermutungen (conjectures), daher weder Suche nach universellen
Wahrheiten noch Kontextfreiheit! Der Kontext wird in den
Ceteris-paribus-Bedingungen festgehalten oder implizit angenommen.
11. methodologischer Individualismus |
methodologische Vorgehensweisen |
12. Logik und Mathematik als bevorzugte Mittel
zur Welterkennung und Weltveränderung
13. logisch-mathematische und metrische Begriffe, data-set observations
(DSOs) und causal-process observations (CPOs)
14. wahrheitsfähige empirische und normative Aussagen
15. falsifizierbare kausale Hypothesen
16. deduktive und induktive Argumentationsweisen
17. Modelldenken
18. Experimente (Simulationen)
19. quantitative Methoden (z.B. Korrelations- und Regressionsanalysen)
20. qualitativ-mathematische Methoden z.B. Prozessanalyse (process
tracing), Qualitative Comparative Analysis (QCA) |
axiologische, praktische
(normative, pragmatische und technische) Voraussetzungen |
21. Liberalismus
22. Utilitarismus
23. Universalismus
24. Trennung zwischen Sein und Sollen
25. normative Rationalwahltheorie (normative rational choice theory)
als praktischer Ansatz |
4. Schaubild: Das phronetische Narrativ der Perestroikans: axiologische, epistemische,
methodologische und ontologische Annahmen der aristotelischen Tradition |
ontologische Voraussetzungen |
1. Realität konstruiert
2. Spannungspunkte (tension points) entdecken |
epistemische Ziele |
3. Kontextbezogenheit des Wissens
4. Beschreibung von Phänomenen
5. Gebrauch von Symbolen (Texte, Bilder, Audios und Videos), Benennung (naming)
6. lokales Wissen (local knowledge)
7. Sprachregeln, Interpretationsschemata, Lebensformen
8. Rahmung (framing), Strukturen und Deutungsmuster |
methodologische Vorgehensweisen |
9. qualitativ-interpretative Werkzeuge
(Begriffe, Methoden und methodische Ansätze, z.B. qualitative
Inhaltsanalyse, Diskursanalyse, Hermeneutik)
10. quantitative Werkzeuge; das quantitativ- qualitative Schisma wird
abgelehnt und eine Methodenvielfalt propagiert
11. methodologischer Holismus |
axiologische, praktische
(normative, pragmatische und technische) Voraussetzungen |
12. bessere Praxisbezogenheit, Problemstellungen
mit lebenspraktischer Relevanz (practical significance)
13. Pragmatismus
14. Hermeneutik
15. Phänomenologie
16. Sprachphilosophie
17. Kritische Theorie
18. Strukturalismus
19. angewandte Klugheit (applied phronesis) |
Annahmen, die keine grundsätzlichen
Gegensätze hervorbringen |
20. keine universellen Wahrheiten
21. Kontextbezogenheit des Wissens
22. externe Realität konstruiert oder gegeben
23. Abbildtheorie oder Korrespondenztheorie der Wahrheit statt
Kohärenztheorie |
5. Schaubild: Akteurszentrierte Erklärungen, der
Rationalwahlansatz
(Rational Choice Approach) |
Makro- oder Systemebene |
1. (a) Kollektivmerkmal |
(b) Kollektivhypothese,
kausale Regularität,
nomologische Erklärungen:
,,nomological conception of scientific explanation”, „explanation2” (Salmon 1989: 184),
|
4. (c) Aggregatmerkmal |
Übergang von der Makro- zur Mikroebene,
Erklärung auf der Mikroebene und Übergang von der Mikro- zur Makroebene |
A. Kontexthypothese |
B. Individualhypothese,
kausaler Prozess, ontische Erklärungen: „ontic conception of scientific
explanation“
“causal/mechanistic explanation” „explanation1“ (Salmon 1989: 182 und
184).
|
C. Aggregationsregeln |
Mikro- oder Individualebene |
|
2. Individual- merkmal (Akteur) |
3. Individual- merkmal (Handeln) |
|
|
Logik der Situation Die
Annahmen, die hier gemacht werden, modellieren die Beziehung zwischen der
Situation und dem Akteur. Coleman bezeichnet diese als Spielregeln, die
den Übergang von der Makro- zur Mikro-ebene sichern. |
Logik der
Selektion
Teleologische Handlungstheorie der Individualebene, hier werden die Regeln
und Präferenzen aufgeführt, aufgrund derer die Individuen ihre
Handlungswahl treffen. |
Logik der Aggregation
Transformationsregeln, aufgrund derer das kollektive Explanandum
abgeleitet wird. Coleman bezeichnet diese als Spielregeln, die den
Übergang von der Mikro- zur Makroebene sichern. |
Quelle: Eigene Darstellung anhand
der Skizzen von Coleman (2010 [1990]: 10 und 13), sowie 1. Kapitel,
Metatheorie: Die Erklärung in der Sozialwissenschaft (Coleman 2010 [1990]:
1-29), von Beyme (2000 [1972]: 136-150),
Braun (1999: 17-52) und
Salmon (1989). |
6. Schaubild: Methodologie empirischer Politikwissenschaft |
Wissenschaftstyp
|
Geistes- und
Kulturwissenschaften, (Humanities), Interpretivisten
|
Real Social/Political Science,
phronetische Perestroikans
|
Sozialwissenschaften
(Social Science), Szientisten |
Wissensformen
|
Empirisches (deskriptives)
Wissen.
|
Empirisches Wissen |
Empirisches (explanatives und prognostisches)
Wissen |
Aufgaben und Ziele
|
Weltdeutung, Weltinterpretation,
Weltbeschreibung |
Welterklärung |
Deutung und Interaktion: Lebenswelten und
Textanalysen beschreiben oder kritisieren. |
Sichtbare Phänomene beschreiben (phainómenon:
Sichtbares, Erscheinung).
|
Spannungspunkte (tension points)
entdecken. |
Unsichtbare Kausalitäten zwischen
Ereignissen, kausale Regularitäten oder kausale Prozesse erklären. |
Erkenntnisziele |
beschreibend, explorativ,
kritisch |
erklärend, prognostisch |
Werkzeuge
|
Sprache als bevorzugtes
Mittel zur Welterkennung, Weltinterpretation, Weltdeutung und
Weltbeschreibung von (sichtbaren) Phänomenen, vor allem interpretative und
qualitativ-klassifikatorische Werkzeuge (Begriffe, Methoden und
methodische Ansätze), z.B. qualitative Inhaltsanalyse, Diskursanalyse,
Hermeneutik. |
Logik und Mathematik als
bevorzugtes Mittel zur Welterkennung und Welterklärung unsichtbarer
Kausalitäten, vor allem quantitative und qualitativ- mathematische
Werkzeuge, Experimente und Simulationen. |
Makroebene |
Sprachregeln, Interpretations-schemata,
Lebensformen, Rahmung (framing), Strukturen und Deutungsmuster.
|
Beschreibung von Phänomenen auf der
Makroebene z.B. Demonstrationen.
|
Machtstrukturen aufzeigen. |
Nomologische Erklärungen: probabilistische
Gesetze oder Regelmäßigkeiten,
komplexe Zusammenhänge, kausale oder nomologische Regularitäten, (explanation2 Salmon
1989: 184). |
Mikroebene |
Gebrauch von Symbolen (Texte, Bilder, Audios
und Videos), Benennung (naming).
|
Beschreibung von Phänomenen auf der
Mikroebene, z.B. Demonstrant.
|
Spannungspunkte (tension points)
entdecken. |
Ontische Erklärungen:
Ursache-Wirkungs- Mechanismen, kausale Prozesse oder Potentialitäten
erklären (explanation1,
Salmon 1989: 184). |
7. Schaubild:
Methodologie praktischer Politikwissenschaft
|
Wissenschaftstyp |
Social Science,
Szientisten
|
Real Social Science,
phronetische Perestroikans |
Praktische Politikwissenschaft |
Wissensformen |
Angewandtes Wissen.
|
Problemorientiertes Wissen (problem-based,
problem-driven) |
Praktisches (normatives, pragmatisches und
technisches) Wissen |
Aufgaben und Ziele |
Weltveränderung, angewandte Wissenschaft (applied
science) |
Weltveränderung, problemorientierte
Wissenschaft (problem-based, problem-driven) |
Weltveränderung mittels genuin praktischer
Methodologie |
Erkenntnisziele |
sozialtechnologisch
|
partizipatorisch, kritisch, deliberativ |
praktisch (normativ, pragmatisch und
technisch) |
Praxis |
Sozialtechnologie durch Umkehrung von
Kausalitäten begründen. |
Machtverhältnisse und Spannungspunkte (tension
points) verändern. |
Normierungen und Regulierungen begründen. |
Normative Ebene,
Wertdiskurs |
Legitimierung von Werten nicht möglich:
Utilitarismus ist wie die Verantwortungsethik eine „Ethik zweiter Linie“
(Wieland 1999a).
|
keine normative Legitimierung: „Our sociality
and history is the only foundation we have, the only solid ground under
our feet“ (Flyvbjerg/Landman/Schram 2012c: 293). |
Handlungsmaximen oder politische Normen
(Gesetze, Verordnungen etc.) begründen. |
Pragmatische Ebene,
Zieldiskurs |
Auswahl und Begründung von Zielen mittels
Rationalwahlansatz nicht möglich: Arrow-Paradoxon.
|
keine pragmatische Legitimierung: „[W]here
‘better’ is defined by the values of phronetic researchers and their
reference groups“ (Flyvbjerg/Landman/Schram 2012c: 290). |
Handlungsstrategien, individualpragmatische
Regeln sowie sozialpragmatische Regulierungen begründen. |
Technische Ebene, Mitteldiskurs |
Sozialtechnologische
Regulierungen mit Rationalwahlansatz begründen. |
Angewandte Klugheit (applied phronesis)
ermöglicht Könnerschaft (empowerment). |
Handlungsinstrumente oder praktische
Handlungsanweisungen begründen. |
8. Schaubild: Praktische Methodologie innerhalb der
Politischen Philosophie und der Politikwissenschaft |
Diskursebenen
|
Ethik und Politische
Philosophie |
Politikwissenschaft:
Politikfeldanalyse und Governance-Forschung |
Akteurszentrierter Institutionalismus und
Governance- Perspektive |
Advocacy-Koalitionen-Ansatz |
Institutional Analysis and Development
Framework |
Normative Wertdiskurse.
Normative Begrün-dungen, normative (ethisch-moralischen) Wertungen,
hier Handlungsmaximen.
Warum sollte etwas getan werden? |
Dritte Bewertungsstufe:
Ethisch-moralische Rationalität, kategorischer Imperativ.
3.1 Tugendmoral, ethisch-moralische Normen, 3.2 Rechtsmoral, (politische)
Gerechtigkeit, Rechtsnormen (Höffe 2009 [2007]: 26). |
„Design-Perspektive“ (Haus 2010: 109), „third
order governing“, „Metagovernor“, „meta governing“, „who or what –
ultimately – governs the governors“ (Kooiman 2003: 170 ff.).
|
Höchste und umfassendste Ebene, das „deep
core belief system“ bestehend aus normativen und ontologischen Axiomen, „basic
ontological and normative beliefs, such as the relative valuation of
individual freedom versus social equality“ (Sabatier/Jenkins-Smith 1999:
121, vgl. 133).
Constitutional Rules-in-Use (Ostrom/Cox/Schlager 2014:285). |
„Constitutional-choice rule affect
operational activities and their effects in determining who is eligible
and the rules to be used in crafting the set of collective-choice rules
that in turn affect the set of operational rules“ (Ostrom/Cox/Schlager
2014: 284). |
Pragmatische Zieldiskurse.
Pragmatische Begründungen, Ziele und Zwecke, hier Handlungsstrategien.
Wieso sollte etwas getan werden?
Staat, Markt und Zivilgesellschaft. |
Zweite Bewertungsstufe: Hier werden Ziele und
Zwecke bewertet.
Pragmatische Rationalität, pragmatische Imperative.
2.1 Individualpragmatische Regeln, 2.2 Sozialpragmatische Regulierungen
(Höffe 2009 [2007]: 24-25). |
„Ebene der Strukturierung der Praktiken der
Problembearbeitung durch ‚institution building‘“ (Haus 2010: 109), „second
order governing“, „institutionbuilding“ (Kooiman 2003: 153 ff.).
„Regelungsstruktur (gouvernance structure)“ (Mayntz/Sharpf 1995: 16).
|
Mittlere Ebene des „policy core belief
systems“ bestehend aus Policy-Strategien, mit denen zentrale
Wertvorstellungen umgesetzt werden, „normative commitments and causal
perceptions across an entire policy domain or subsystem“ (Sabatier/Jenkins-Smith 1999: 121, 133). |
„Collective Choice Rules-in-Use“ (Ostrom/Cox/Schlager 2014: 285).
„Collective-choice-rules affect operational activities and results through
their effects in determining who is eligible and the specific rules to be
used in changing operational rules“ (Ostrom/Cox/Schlager 2014: 284). |
Technische Mitteldiskurse.
Technische Begründungen,
Mittel, hier Handlungs-instrumente.
Wie sollte etwas getan werden?
Sociale/Politische Technologie |
Auf der untersten Stufe werden Mittel und
Wege auf ihre Tauglichkeit für beliebige Absichten oder Ziele bewertet.
Technische Rationalität, technische Imperative. 1.1 Technische
Individualregeln, 1.2 Sozialtechnologische Regulierungen (Höffe 2009
[2007]: 23). |
„Ebene einer operativen Praxis der direkten
Bearbeitung von Problemen“ (Haus 2010: 109), „first order governing“, „opportunity
creation“ (Kooiman 2003: 135 ff.), „Leistungsstruktur (industry structure“
(Mayntz/Sharpf 1995). |
Unterste Ebene betreffend instrumentelle
Entscheidungen, „instrumental decisions“ (Sabatier/Jenkins-Smith
1999: 133), „secondary aspects of a coalition belief system“, z.B. design
of specific institutions“ (Sabatier/Jenkins-Smith 1999: 122).
|
„Operational Rules-in-Use“ (Ostrom/Cox/
Schlager 2014: 285). „Operational rules directly affect day-to-day
decisions made by the participants in any setting“ (Ostrom/Cox/Schlager
2014: 284). |
Quellen:
Höffe 2009 [2007],
Ostrom/Cox/Schlager 2014,
Mayntz/Sharpf 1995,
Kooiman 2003,
Sabatier/Jenkins-Smith 1999,
Jenkins-Smith/Nohrstedt/Weible/Sabatier
2014). Frank Fischer (2003: 193-198) identifiziert statt drei vier Ebenen:
Technical-Analytical Discourse: Programme Verification, Contextual
Discourse: Situational Validation, Systemic Discourse: Societal
Vindication and Ideological Discourse: Social Choice. Gegenüberstellung
von Akteurszentriertem Institutionalismus und Governance-Perspektive in
Haus (2010: 109). |
9. Schaubild: Wissenschaftliche Operationen und wissenschaftliche Diskurse am Beispiel der Politikwissenschaft
|
1. Analytische Operationen der Politikwissenschaft
Analytische Diskurse
|
Analytischer Diskurs: Analytische Diskurse umfassen analytische Operationen und generieren analytisches Wissen.
Dazu gehören vor allem politische Begriffe oder Kategorien aber auch
Modelle zur Analyse der politischen Realität.
Dabei handelt es sich um begriffliche oder logische Wahrheiten in Form von nichtempirischen, wahrheitsfähigen Aussagen.
|
2. Empirische Operationen der
Politikwissenschaft
oder Operationen über das, was ist, oder das, was die politische
Realität ausmacht, bestehend aus Aussagen (Beschreibungen,
Erklärungen und Prognosen), auch Aussagen über geltende Normierungen und
Regulierungen eines politischen Systems
Empirische Diskurse
|
2.1 Deskriptive Operation oder
Beschreibungen der politischen Realität |
Deskriptiver Diskurs: Hier geht es darum, die politische Realität zu beschreiben. Das, was ist, rückt ins Zentrum der
Aufmerksamkeit – mit deskriptiv-interpretativen Methoden entsteht ein Bild, wie sich der politische Alltag in einem politischen System
gestaltet: Machtstrukturen, Abhängigkeiten und politische Entscheidungsprozesse werden ins Auge gefasst und näher beleuchtet.
Dazu zählen etwa auch Aussagen über Handlungsmaximen (Leitlinien, Normen, Prinzipien und Werte). Diese werden erkannt und beschrieben,
so z.B. das Sozialstaatspostulat, Artikel 20 des Grundgesetzes.
Aber auch die detaillierte Beschreibung der Handlungsstrategien und Handlungsinstrumente wie etwa der sozialen Sicherheitssysteme gehört dazu.
|
2.2 Explanative Operation oder
Erklärungen der politischen Realität
|
Explanativer Diskurs: Die politische Realität bedarf aber auch kausaler Erklärungen. Erklärungen gibt es z.B. für
demographische Entwicklungen, aber auch dafür, warum sich die Sozialpolitik so und nicht anders entwickelt hat.
|
2.3 Prognostische Operation oder
Voraussagen über die zukünftige politische Entwicklung |
Prognostischer Diskurs: Hinzu kommt die Notwendigkeit, Prognosen über zukünftige Entwicklungen abzugeben: Ein Blick in die Zukunft
ist sinnvoll, um Entscheidungsträgern in der Gegenwart wichtige Informationen zur Verfügung zu stellen.
|
3. Praktische Operationen der
Politikwissenschaft oder Operationen über das, was sein soll,
enthalten Diskurse über Normierungen oder Regulierungen (Handlungsmaximen,
Handlungsstrategien, Handlungsinstrumente, Handlungsanweisungen und
praktische Urteile) Praktische Diskurse |
3.1 Normative Operation oder normative
Dimension von Politik
|
Normativer Diskurs oder Wertdiskurs:
Hier sollten die politischen Handlungsmaximen erörtert werden, die für die
Normierung oder Regulierung des politischen Systems insgesamt oder eines
Politikfeldes entscheidend sind. |
3.2 Pragmatische Operation,
strategische Ebene oder Dimension von Politik |
Pragmatischer Diskurs oder
Zieldiskurs: Hier sollten die politischen Handlungsstrategien erörtert
werden, die für die Regulierung eines Politikfeldes entscheidend sind. |
3.3 Technische Operation, die
operative Ebene oder Dimension von Politik
|
Technischer Diskurs oder
Mitteldiskurs: Hier sollten die politischen Handlungsinstrumente sowie
einzelne Handlungsanweisungen erörtert werden, die für die Regulierung
eines Politikfeldes entscheidend sind. |
10. Schaubild: Wissen versus Können |
1. Wissen (Theorie)
Akteure: Wissenschaftler z.B. Politikwissenschaftler generieren empirisches oder/und
praktisches Wissen, Naturwissenschaftler empirisches Wissen,
Technikwissenschaften praktisches Wissen.
|
Wissensform:
Analytisches Wissen
in Form von Aussagen. |
Begriffliche und logische Wahrheiten
in Form von nichtempirischen, wahrheitsfähigen Aussagen.
|
Wissensform:
Empirisches Wissen in Form von
natur- oder sozialwissenschaftlichen Aussagen oder Aussagensysteme,
auch Aussagen über Normen und
Regeln.
Wissenschaftstyp:
Empirische (theoretische)
Wissenschaften.
Beispiele: Naturwissenschaften, empirische
Sozialwissenschaften.
Beim analytischen und empirischen Wissen handelt es sich auch um
propositionales Wissen,
weil beide in Aussageform formuliert werden. |
Deskriptives Wissen
in Form von natur- oder sozialwissenschaftlichen wahrheitsdefiniten
Beschreibungen.
|
Explanatives Wissen
in Form von natur- oder sozialwissenschaftlichen wahrheitsdefiniten
Erklärungen.
|
Prognostisches Wissen in Form von natur- oder sozialwissenschaftlichen
wahrheitsdefiniten
Voraussagen. |
Wissensform:
Praktisches Wissen in Form von
praktischen Normierungen und Regulierungen
Wissenschaftstyp:
Praktische (normative, pragmatische und technische) Wissenschaften.
Beispiele: Medizinwissenschaften, Technikwissenschaften, praktische
Sozialwissenschaften.
Praktisches Wissen besteht aus drei verschiedenen Komponenten:
-
Warum oder normative Komponente, bestehend aus ethisch-moralischen
Wertungen, hier Handlungsmaximen,
-
wieso (pragmatische Komponente, Ziele und Zwecke, hier Handlungsstrategien),
-
und wie (technische Komponente, Mittel, hier Handlungsinstrumente) etwas gemacht werden soll.
|
Normatives Wissen
in Form von Handlungsmaximen und normativen Urteilen, die richtig oder
falsch bzw. gerecht oder ungerecht
sind, z.B. ärztliche Ethik. |
Pragmatisches Wissen
in Form von Handlungsstrategien
und pragmatischen Urteilen
bestehend z.B. aus verschiedenen methodischen Ansätzen eine Krankheit zu heilen. Pragmatische Regeln sind
klug
oder unklug wünschenswert bzw. unerwünscht. |
Technisches Wissen
in Form von Handlungsinstrumenten und technischen Urteilen bestehend z.B. aus Methoden, die konkrete technische Regeln
enthalten, eine Krankheit zu heilen. Technische Regeln
sind effektiv oder uneffektiv. |
2. Können
Akteure:
Praktiker: Bürger,
Politiker, Beamte, Verwalter, Unternehmer können politische
Entscheidungen bewirken. |
Praktische Kompetenz empirisches und praktisches Wissen
umzusetzen, etwas machen können z.B. die Kunst des Arztes,
Handwerkers,
Ingenieurs, Lehrers, Managers, Politikers, Wissenschaftlers auf seinem Gebiet hervorragende
Leistungen zu erbringen. Das Können besteht aus Dispositionen, Kompetenzen, Fertigkeiten,
wie man etwas macht. Hier handelt es sich um den Bereich, der unter dem Label
implizites, nicht-propositionales Wissen behandelt wird.
Es handelt sich nur um einen Teilbereich des Know hows, dem des praktischen Könnens. |
11. Schaubild: Wissen
(Theorie) versus Praxis (Handeln) |
1. Wissen (Theorie):
Erkenntnis- und Wissenssphäre
|
Ein Wissenschaftler ist immer ein Theoretiker egal, ob er mit einer empirischen Methodologie empirische Aussagen über die
politische Realität trifft oder ob er mit einer praktischen Methodologie auch
Normierungen bzw. Regulierungen begründet. Im ersten Fall generiert er
empirisches Wissen, im zweiten praktisches Wissen.
Es gibt keine angewandte
Wissenschaften, sondern nur praktische Wissenschaften
sowie wissenschaftlich ausgebildete Praktiker, die Wissen anwenden, und
Wissenschaftler, die Wissen
generieren.
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2. Praxis (Handeln):
Sphäre des Handelns
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Ein Praktiker (Bürger,
Politiker, Beamter, Verwalter, Unternehmer)
verändert die (politische) Realität, sei es nun, dass er auf
wissenschaftlich begründetes empirisches
und praktisches Wissen rekurriert und rationale Entscheidungen fällt oder subjektive Bauchentscheidungen trifft.
Theorie und Praxis werden komplementär und nicht hierarchisch
gedacht. Auch eine Äquivalenz zwischen beiden, wie im Bacon-Programm üblich,
wird abgelehnt. |
12. Schaubild:
Verhältnis Wissenschaft Politik. Komplementäres Modell
der Politikberatung |
1. Aufgabe der Wissenschaft |
Mit Hilfe wissenschaftlicher Werkzeuge
Diskurse führen und hypothetische Antworten auf
politisch-praktische Fragen in Form von empirischem und praktischem Wissen
begründen. Weiterhin kann man innerhalb von wissenschaftlichen Diskursen
Ideologiekritik betreiben, d.h. Ideologien, subjektive Meinungen und
Stammtischparolen entlarven. |
2. Aufgabe der Politik oder politischer
Institutionen |
Mit Hilfe von politischen Diskursen und
politischen Entscheidungsverfahren definitive Antworten in Form von
Entscheidungen treffen und damit gleichzeitig die Haftung für alle
mit einer Regulierung verbundenen Folgen übernehmen. Wie
Entscheidungsverfahren und damit Legitimität am besten begründet
werden kann, ist wiederum Aufgabe einer praktischen Politikwissenschaft. |
13. Schaubild:
Empirische und praktische Argumentationsweisen |
1. Praktischer (intentionalistischer) Syllogismus |
„A beabsichtigt, p herbeizuführen.
A glaubt, dass er p nur dann herbeiführen kann, wenn er a tut.
Folglich macht sich A daran, a zu tun“ (von Wright 1974 [1971]: 93, vgl.
von
Wright 1977c [1963] und
von Wright 1977d [1972]).
„Von jetzt an beabsichtigt A, p zum Zeitpunkt t
herbeizuführen.
Von jetzt an glaubt A, dass er p zum Zeitpunkt t nur dann herbeiführen kann,
wenn er a nicht später als zum Zeitpunkt t' tut.
Folglich macht sich A nicht später als zu dem Zeitpunkt daran, a zu tun, wo
er glaubt, dass der Zeitpunkt t' gekommen ist – es sei denn, er vergisst
diesen Zeitpunkt, oder er wird gehindert“ (von Wright 1974 [1971]: 102,
siehe Anscombe 1963). |
2. Pragmatischer Syllogismus |
Äquivalenz zwischen Effizienz
(Wirksamkeit) und Wahrheit (Bacon
1990 [1620]: 286, 4. Aphorismus, Teilband
2 und James 1977 [1907]:
56).
Äquivalenz zwischen Kausalität und Handlung (Bacon
1990 [1620]: 80, 3. Aphorismus, Teilband 1).
Ein Kausalsatz (K) ist äquivalent
mit einer technischen Regel (tR):
K (A => B, wenn A, dann B) <=> tR
(B per A, wenn B erwünscht, tue A).
Kritik: „Der pragmatische Syllogismus ist ein Ergebnis der pragmatischen
Interpretation einer deduktiv-nomologischen Erklärung und deren Verknüpfung
mit einem normativen Satz, z.B. dass B gewünscht werde. Bunge nennt diesen
Ausdruck zuweilen technologische Regel“ (Kornwachs 2012: 67).
Es gibt nur eine pragmatische, aber keine logische
Beziehung zwischen gesetzesartigen oder regulativen Aussagen oder
Propositionen, z.B. wenn A, dann B, und dazugehörigen
(technischen) Regeln oder Anweisungen, z.B. B per A, wenn du
B erreichen willst, dann versuche A (Kornwachs 2008: 139 und
Kornwachs 2012: 64 ff.).
Es gibt einen Unterschied „zwischen den Aussagen A und B
und der zugehörigen Handlung A oder eines realen Zustands B,
der durch die Handlung A ins Werk gesetzt wird“ (Kornwachs 2012: 65). Diese
Notation übernimmt Kornwachs von Mario
Bunge (1967b: 132-139). |
3. Deduktiv-nomologisches Modell oder
HO-Schema bzw. Subsumtionstheorie der Erklärung (covering law model) |
I. Antezedens, singuläre Bedingungen (conditio)
C1, C2 […] Ck
II. Explanans (das Erklärende), allgemeine Gesetze (lex) L1,
L2 […] Lk ______________________________________
III. Explanandum, das zu erklärende Ereignis E
Quelle: Hempel 1972
[1966]: 239, vgl.
Hempel/Oppenheim 1948 und
Popper 2005 [1934]. |
4. Umwandlung von Kausalsätzen in technische
Regulierungen |
I. Kausalsatz, A => B
(wenn A, dann B) II. Äquivalenz zwischen Kausalität
A und Handlung B,
A <=> B (A genau dann, wenn B) bzw. (A =>
B und B => A)
III. Pragmatischer Syllogismus,
K (A => B, wenn A, dann B) <=> tR
(B per A, wenn B erwünscht, tue A).
______________________________________
IV. Technische Regel, B per A (wenn B
erwünscht, tue A).
Quelle: Eigene Darstellung, Äquivalenz zwischen Kausalität und Handlung
(Bacon 1990 [1620]: 80, 3. Aphorismus, Teilband 1, Bacon
1990 [1620]: 286, 4. Aphorismus, Teilband
2 und James 1977 [1907]: 56), Pragmatischer
Syllogismus (Bunge 1967b: 132-139 und
Kornwachs 2008: 139 und
Kornwachs 2012: 64 ff.). |
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