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EU führt
ökonomischen Zweifrontenkrieg

tl; dr (too long; didn't read): Die Eu führt einen Zweifrontenkrieg, gegen Casino-Banker und Chinesen. Es ist die zweite Bewährungsprobe für den Euro, die Chancen für den Euroraum liegen bei 80:20.

Publiziert 2011.



 

 

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Die EU kämpft derzeit einen ökonomischen Zweifrontenkrieg:

  1. An der Westfront geht es gegen gierige und enthemmte, vor allem angelsächsische Casino-Banker, die aus purem Egoismus an der Zerstörung der Eurozone Geld verdienen wollen.

  2. An der Ostfront steht man den Chinesen gegenüber, die die derzeitigen Probleme nutzen und technologisch wertvolle Unternehmen aufkaufen. So können sie bei weitem mehr Geld verdienen, als wenn sie in Staatsanleihen der Euro-Länder investieren würden, von den anderen strategischen Vorteilen ganz zu schweigen.

Während es an der ersten Front täglich knallt, wird hingegen in der öffentlichen Diskussion die zweite nur von wenigen wahrgenommen: "Die Chinesen kommen ja nicht mit Panzern, sondern mit Investitionen" so Garton Ash. Dies könnte zum Untergang Europas führen, es sei den die EU kann diese Herausforderungen bewältigen. Wie kann sich die EU dagegen wehren?

  1. Die Banken der EU stärken, dadurch dass man Staatsanleihen der Euro-Länder als Eigenkapital der Banken anerkennt und, sofern nötig, einzelne Banken wie nach der Finanzkrise vorübergehend verstaatlicht.

  2. Einführung der Transaktionssteuer: Der Finanzsektor muss sich genau wie alle anderen Wirtschaftssektoren auch an der Finanzierung der Staatskosten beteiligen, zumal dieser Sektor der öffentlichen Hand seit der Finanzkrise die größten finanziellen Bürden auferlegt hat und dies täglich neu tut.

  3. Die Stabilitätskriterien im Euro-Raum stärken, dadurch dass man Schuldenbremsen in alle Verfassungen der Euro-Staaten einbaut, so wie dies die derzeitigen deutsch-französischen Vorschläge vorsehen.

  4. Alle Akteure des Finanzsystems sollten einer zeitgemäßen Regulierung unterzogen werden, dies bedeutet, dass auch Hedgefonds genau wie Banken reguliert werden.

P.S. Der Euroraum steht vor seiner zweiten großen Bewährungsprobe, und nicht wie die Untergangspropheten sagen vor der ersten. Die erste Bewährungsprobe kam gleich zu Beginn der Euro-Einführung, da wollten die gleichen Banken mit denselben Methoden gegen den Euro Geld verdienen und es ging daneben. Wechselkurs EUR-USD: Ende Oktober 2000 gab es gerade 0,8252 Dollar-Cent für einen Euro, heute 1,34 Dollar, wir sind also weit vom Untergang entfernt.

P.P.S. Churchill soll gesagt haben, dass die USA alles richtig machen, nachdem sie erst alle anderen Optionen ausprobiert haben. Dies gilt erst recht (a fortiori) für ein so komplexes Staatswesen wie die EU, die Chancen für den Euroraum liegen bei 80:20.  "Wir sollten einfach Churchills berühmten Satz über die Demokratie auf das heutige Europa übertragen und sagen: Wir haben das schlechteste aller Europas, abgesehen von allen anderen, die wir schon ausprobiert haben" dies sagt in einem Spiegel-Interview Garton Ash, ein Landsmann Churchills.

P.P.P.S. Schade, dass die internationale Nachfrage nach Untergangspropheten so gering ist. Deutschland könnte ansonsten locker die Chinesen beim Export wieder überholen ;-)

Tipp: Abwarten, Glühweintrinken, Weihnachtsgeschenke nicht vergessen ;-)


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