In diesem Seminar/Vortrag wird ein Einblick in das
Spezialgebiet der „Philosophie der Politikwissenschaft“ gegeben. Erstens werden
die Grenzen und Möglichkeiten politikwissenschaftlicher Forschung
idealtypisch anhand der axiologischen, epistemischen, methodologischen
und ontologischen Grundlagen erörtert. Zweitens wird die Bedeutung
dieser Spezialdisziplin für das Fach Politikwissenschaft
herausgearbeitet. Die Auseinandersetzung mit den Grundlagen des Faches
ermöglicht nicht nur eine therapeutische Dimension zur Beseitigung von
Missverständnissen, sondern fördert darüber hinaus innovative Einsichten, die
das Fach in vielfältiger Hinsicht weiterbringen können. Vier Fragenkomplexe
werden erörtert:
Sprache und Mathematik sind die wichtigsten Werkzeuge für
Wissenschaftler. Wenn man allein die Sprache als Instrument der
Wissenschaften betrachtet, dann fallen zwei Besonderheiten auf: Erstens es
gibt zig Sprachen und zweitens gehen Wissenschaftler überall auf der Welt
dazu über, nur in Englisch, der heutigen Lingua franca, zu publizieren.
Im Folgenden möchte ich zeigen, dass Mehrsprachigkeit erstens die
Leistungs-fähigkeit der Sprache als Instrument der Wissenschaften steigert
und dass Mehrsprachigkeit zweitens zur Reliabilität wissenschaftlicher
Ergebnisse beiträgt, weil die Ergebnisse gleichzeitig in einer anderen
Sprache reproduziert werden. Drittens ist Mehrsprachigkeit die
grundlegendste Voraussetzung für Multikulturalität. Daher lohnt sich eine
Publikation in mindestens noch einer Sprache neben Englisch. Eine
Publikation in Englisch ist heute unbestritten unerlässlich. Diese Thesen
werden am Beispiel eines Problems aus der Philosophie des Wissens entwickelt
– anhand der von Gilbert Ryle gemachten Unterscheidung zwischen „knowing
that“ und „knowing how“. Hier findet man einen Artikel
dazu:
Aristoteles, 1920 [4. Jahrhundert vor Christus]:
Aristoteles Organon. Neu übersetzt und erläutert von Eugen Rolfes. Leipzig:
Felix Meiner.
-
Erster Teil: Die Kategorien (Hermeneutik, griechisch: peri ton kategorion,
lateinisch: categoriae). Kategorien oder Lehre von den Grund¬begriffen. 1-86.
-
Zweiter Teil: Lehre vom Satz (peri hermeneias, de interpretatione),
Hermeneutika oder Lehre vom Urtheil. 1-42.
-
Dritter Teil: Lehre vom Schluss (Erste Analytik, analytika protera, analytica
priora), Erste Analytiken oder Lehre vom Schluss. 1-209.
-
Vierter Teil: Lehre vom Beweis (Zweite Analytik analytika hystera, analytica
posteriora), 1-164. Zweite Analytiken oder Lehre vom Erkennen.
-
Fünfter Teil: Topik (topoi, topica), Die Topik. 1-227.
-
Sechster Teil: Sophistische Widerlegungen (peri ton sophistikon elenchon, de
sophisticis elenchis), Ueber die sophistischen Widerlegungen. 1-80.
Aristoteles, [4. Jahrhundert vor Christus]: Aristoteles Organon. URL:
www.zeno.org/Philosophie/M/Aristoteles/Organon?hl=organon+aristoteles. Zugriff
5.10.2019.
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Simon/Reydon, Thomas, (Hg.), 2017: Grundriss Wissenschaftsphilosophie. Die
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Oxford Handbook of Philosophy of Political Science. Oxford: Oxford University
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Lauer, Johann, 2017: „Methodenstreit“ und Politikwissenschaft. Der
methodologische Glaubenskrieg am Beginn des 21. Jahrhunderts zwischen
szientistischem Establishment und phronetischen Perestroikans. Heidelberg:
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Webversion: lauer.biz/methodenstreit/index.htm
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