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        Mit der Informationsflut und ihrer Bewältigung habe ich mich schon 
vor dem Siegeszug des Internets auseinandergesetzt. Das  Word Wide Web (WWW) 
wurde von 
Tim Berners-Lee am 6. August 1991 weltweit verfügbar gemacht. Auch vor dem Erfinden 
des WWWs gab es schon umfangreiche elektronische 
Datenbanken, die allerdings nicht so bequem benutzt werden konnten (vgl. 
Lauer 1993: 145-181). 
Wissen ist heute sowohl in elektronischer Form als auch in Printform 
verfügbar, für dieses Projekt sind Bücher nach wie vor die wichtigste Quelle. 
Von 1995 bis 2005 habe ich in 
verschiedenen Institutionen der Weiterbildung als freiberuflicher Dozent 
zu folgendem Themenkreis Seminare und Vorträge gehalten (vgl. Lauer: lauer.biz/info.htm): 
 
  - 
  Publikation im Internet 
  (Web-Publishing. 
  Basiswissen für Internetprojekte, Internetpräsenz: Konzeptentwicklung, 
  Erstellung und Betreuung, Web-Promotion, HTML - Hypertext Markup Language),
  
 
  - 
  Kommunikation und Recherche  (Einführung Datenquellen im Internet, berufliche und private Nutzung des 
  Internets) sowie Informationsgesellschaft (Internet: Kulturrevolution 
  oder fauler Zauber?, Autoren im Internet, Informationsflut und 
  Informationsvorsprung).
 
   
Im Mittelpunkt der 
  Seminare und Vorträge standen die sinnvollen Möglichkeiten des 
  Internets, die den Anwendern erlauben, erstens die Informationsflut zu 
  bewältigen und zweitens selber einen Internetauftritt zu erstellen 
  oder zu pflegen. 
Die meisten der hier dargestellten Strategien wurden zuerst auf meiner 
Homepage sowie in einzelnen Projekten veröffentlicht. Das Folgende wird im engen 
Anschluss, inklusive nicht gekennzeichneter Selbstzitation, an meine Internetprojekte referiert (vgl. 
Lauer: www.lauer.biz, 
insbesondere Lauer: lauer.biz/info.htm 
und Lauer: www.web-publishing.biz). 
    
    
    
Die Informationsflut ist unter Wissenschaftlern ein seit langem bekanntes 
Problem, ein exponentielles Wachstum gab es schon vor dem 
Internetzeitalter. Die schnellen wirtschaftlichen, 
politischen und rechtlichen Veränderungen werden täglich in Zeitungen, 
Zeitschriften, Fernsehen und Rundfunk sowie auch in schier unüberschaubaren 
Bücherpublikationen dargestellt. Wir werden von dieser Informationswelle 
überschwemmt: 
  - 
  (1) Wahre und falsche, 
  wichtige und belanglose Informationen stehen oft unvermittelt 
  nebeneinander und müssen von jedem Leser eingeordnet und gewichtet werden;
  
  
 
  - 
 (2) trotz oder gerade wegen 
  der Informationsflut sind die relevanten und benötigten Informationen 
  nur schwer zu bekommen;  
 
  - 
  (3) dynamische Entwicklungen 
  erfordern eine ständige Aktualisierung des erreichten 
  Informationsstandes.
 
 
Gespeicherte Daten sind mittlerweile überall verfügbar, weder zeitliche noch örtliche 
Beschränkungen spielen im Internetzeitalter eine Rolle, da man in Echtzeit von jedem Ort der 
Welt, sofern die technische Infrastruktur vorhanden ist, auf eine kaum mehr zu 
bewältigende Menge von Informationen zurückgreifen kann.    
Aber: "Daten sind 
sowenig Information wie fünfzig Tonnen Beton ein Wolkenkratzer. [...] Es geht um 
den Zusammenhang zwischen Daten, Information, Wissen, Verstehen und Weisheit. 
Unsere Netze strotzen vor Daten. Etwas davon ist Information. Ein Bissel dessen 
erscheint als Wissen. In Kombination mit Ideen ist manches davon tatsächlich 
brauchbar. Unter Hinzufügung von Erfahrung, Kontextbezug, Mitleid, Disziplin, 
Humor, Toleranz und Bescheidenheit wird Wissen vielleicht zu Weisheit" (Stoll, 
Clifford, 21996: Die Wüste Internet. Geisterfahrten auf der 
Datenautobahn. Frankfurt am Main. S. 280), so die Diagnose von Stoll 1996 zu einem Zeitpunkt als das Internet 
noch eine Veranstaltung von und für eine relativ kleine vor allem akademische 
Elite war. Seitdem ist die Infoflut gerade in diesem Medium exponentiell 
gewachsen. 
Wie kann man die 
Informationsflut in der durch das Internet maßgeblich bestimmten 
Informationsgesellschaft bewältigen? Welche Bewältigungsstrategien 
stehen dafür zur Verfügung? 
Für die Bewältigung 
der Informationsflut bei wissenschaftlichen Untersuchungen bedarf es einer 
Vielzahl von wissenschaftlichen Werkzeugen sowie technischer Strategien, 
die nicht nur, aber vor allem auf den technologischen Möglichkeiten des Internets basieren
  
Die wissenschaftlichen 
Werkzeuge, die man für die hier diskutierten politischen Fragen verwendet, 
werden ausführlich in dieser Arbeit erörtert, z.B. wie aus Daten und Informationen Wissen 
entsteht, ist eines der wichtigsten Ziele dieser Arbeit. 
In dem nun folgenden Teil der Einleitung soll es vor allem um die technischen 
Besonderheiten gehen, die mit der Internettechnologie 
zusammenhängen. Damit soll kurz erläutert werden, warum die Arbeit einige z.B.
typografische Besonderheiten aufweist und vor allem warum die Literaturliste sowie ein Quellen- und
Linkverzeichnis im Internet als Teil der Arbeit 
angesehen werden sollten. 
    
    
    
Weniger ist mehr! 
„Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen,  
sondern wenn man nichts mehr weglassen kann“ 
Antoine Marie Roger de Saint-Exupéry 
  
Faktenreichtum und Datenflut führen zum Wissenskurzschluss: zu 
viele Informationen, zu wenig Wissen. Das Unwichtige verdeckt das 
Wesentliche. Produktivitätsrückgang ist die Folge. Daher gilt: Weniger ist 
mehr   
Die Informationsflut sollte daher vor allen durch Reduktion der Komplexität bewältigt werden. 
Nur wichtige, aber auch alle in einem Kontext bedeutende 
Informationen sollten berücksichtigt werden. Dadurch entsteht Wissen und
Informationsmüll wird vermieden. 
Die Konzentration auf das
Wesentliche ermöglicht erst eine seriöse Auseinandersetzung mit dem 
jeweiligen Thema und bringt große Zeitersparnis. Daher wurde in der 
Arbeit auf unnötige Paraphrasierungen und Zitate 
verzichtet. Im Zeitalter der Mikroeinheiten erliegen viele dem Trug der kleinen Einheit. Ein Klick dauert oft nur ein 
Zehntel einer Sekunde und manche Shortcuts, im Internet die vielen 
Pop-up-Fenster, noch weniger. "Rechnet man die Klickeinheiten hoch auf die zwölf 
Arbeitsstunden eines Produzenten von wissenschaftlichen Texten, so verliert 
dieser durch die neue Umständlichkeit pro Jahr über 200 Arbeitsstunden gegenüber 
den früheren, den "primitiven" Anfangscomputern" (Herding, Klaus, 
2001: Was Sie immer schon gegen Windows sagen wollten. Die Blendung mit der 
Maus: Wie die Computer-Industrie uns Zeit und Gedächtnis stiehlt. In: 
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 18. Januar 2001, Seite 51).
   
Analog gilt dies sicherlich auch für die 
Arbeit mit dem Internet, ohne Internet ist eine wissenschaftliche Arbeit 
allerdings mittlerweile kaum noch sinnvoll durchzuführen. Egal welches Thema 
bearbeitet wird, man muss auf die vielen Quellen im Internet zurückgreifen und 
als Autor kann man auf die Publikation im Internet kaum verzichten, so wie 
dies auch in diesem Projekt der Fall ist (vgl. insbesondere Quellen- und
Linkverzeichnis sowie Literaturverzeichnis). 
      
Auch mit Hilfe der Typografie kann man sowohl zur besseren Übersicht als auch zum 
besseren Verständnis beitragen. Die Scanbarkeit des Textes soll 
erleichtert werden, indem neben einer detaillierten Gliederung und 
ebensolchen Schau../bildern eine umfassende Hervorhebung aller
im jeweiligen Kontext wichtigen Begriffe verwendet wird, dadurch dass 
diese hier fett gekennzeichnet werden. Für einen Anfänger, der mit dem Thema 
erstmals in Berührung kommt, wird das Verständnis gefördert, indem auf die 
jeweilige Wichtigkeit einzelner Punkte verwiesen wird, sowie 
Argumentationen transparent gemacht werden. Spezialisten erlaubt eine 
gute Scanbarkeit des Textes schnell zu überblicken, ob alle relevanten 
Argumente und Informationen berücksichtigt wurden, zweitens welche 
Argumente und Daten anders gewichtet wurden oder drittens 
welche Punkte des jeweiligen Themas neu sind. 
 
Die vielen fetten Hervorhebungen sind kein ästhetischer Genuss, im 
Gegenteil. Wesentlich wichtiger finde ich das Argument, dass  zu viele 
Hervorhebungen eigentlich darauf hindeuten, dass der Autor zwischen Wichtigem und 
Unwichtigem nicht unterscheiden kann. Diese Darstellungsweise 
bietet aber meiner Meinung nach sowohl einen Mehrwert für Anfänger 
als auch für Fortgeschrittene, daher habe ich mich aus Rücksicht auf die Bedürfnisse
eines heterogenen Leserkreises trotz vieler auch 
anderer Gegenargumente für diese auf den ersten Blick inflationären 
Hervorhebungen entschieden. 
Der lineare Text hat eine festgelegte Struktur, bei der sich der Leser 
vom Anfang des Textes bis zum Ende des Textes bewegt (von links nach rechts und 
von oben nach unten). Die Inhalte befinden sich in einer Datei, sofern der Text 
in digitaler Form vorliegt. Linear ist der Text in allen Printformen gestaltet.
  Der Hypertext  oder transiente Text hat keine  starre 
  Struktur und steht in der Regel nicht nur in einer Datei, sondern wird 
  auf mehrere Dateien verteilt. Der Leser hat die Möglichkeit, über 
  Links/Verweise von einem Punkt im Text an eine andere Stelle im Text zu 
   
  springen und wieder an die ursprüngliche Stelle zurückzukehren. Hypertext 
  bezeichnet Verbindungen  zwischen Dokumenten, die das Ziel haben, 
  Begriffe zu erklären und auf andere Dokumente hinzuweisen. Nicht nur Text, 
  sondern auch Bild und Grafik, Audio und Video können  integriert werden. 
Zwar haben sich auch in den Büchern Möglichkeiten schnellen 
Navigierens innerhalb des Textes herausgebildet (z.B. Inhaltsverzeichnisse, Namens- und 
Sachregister) aber mit Hilfe des Hypertextes geht dies um ein Vielfaches besser 
und erleichtert dem Leser nicht nur das Lesen, sondern vor allem die 
Evaluation und damit das Verständnis vor allem von komplexen 
Relationen und Zusammenhängen. Wenn eine gründliche Auseinandersetzung angestrebt wird, kann man auf linearen Text kaum verzichten bzw. hat dieser nach wie vor große 
Vorteile. Daher gibt es für diejenigen Dateien, bei denen der Ausdruck der 
HTML-Version (Hypertext Markup Language) bzw. Hypertext-Version nicht optimal ist, auch eine PDF-Version 
(Portable Document Format), die eine lineare Struktur hat. 
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